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Natürliches Bekämpfen von Blattläusen mit Nützlingen

Blattläuse sind sogenannte Gliederfüßer und gehören zur Familie der Arthropoden. Schon vor gut 200 Millionen Jahren waren sie auf diesem Planeten zu finden und es kommen immer noch mehr als 800 Arten in Mitteleuropa vor. Die Tierchen erreichen eine Größe von ein bis sieben Millimeter und haben meist einen flachen, ovalen Körper. Alle Blattläuse haben eine Gemeinsamkeit: sie zeichnen sich aus durch ihr saugendes stechendes Mundwerkzeug aus und haben sechs Beine sowie ein Fühlerpaar.
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Blattläuse im Garten
Im Garten finden die Blattläuse ihre Feinde, welche man, wenn gewünscht, leaf-482600_500auch gezielt ansiedeln kann. Beispielsweise der Ohrenkneifer, der auch Ohrenkriecher oder Ohrwurm genannt wird, gehört zu diesen Nützlingen, die im Kampf gegen die Blattläuse eingesetzt werden können. Der Ohrenkneifer braucht einen Unterschlupf, der einfach herzustellen ist. Ein umgekehrt aufgehängter Blumentopf gefüllt mit ein wenig Holzwolle reicht, damit der Kneifer in der Nacht losziehen kann und Blattläuse jagt. Wichtig ist, dass der aufgehängte Blumentopf in der Nähe der Lauskolonie aufgehängt wird. In diesem Zuhause verstecken sich die Ohrwürmer dann am Tag. Als kleiner Tipp sei gesagt: Wenn keine Schädlinge mehr vorhanden sind, sollten auch die Kneifer wieder entfernt werden, da sie dazu neigen, die Blätter der Pflanzen dann anzuknabbern.
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Den Befall mit Blattläusen erkennen
Wenn wir etwas genauer hinsehen, sind die kleinen Insekten mit dem bloßen Auge gut zu erkennen. Merkmale eines Befalls sind schlechtes Wachstum und Knospen, die abfallen sowie Blätter, die verkrüppelt sind. Dies sind sichtbare Folgen, wenn die Blattlaus den süßen Pflanzensaft aussaugt. Ein Großteil hiervon wird von den Schädlingen wieder ausgeschieden. So entsteht auf den Pflanzen ein klebriger Belag, der Honigtau genannt wird. Wird so ein Befall der Pflanze festgestellt, ist es ratsam, schnell zu handeln. Es ist nicht erforderlich, gleich zur Chemie zu greifen, auch wenn es bekannt ist, dass die Blattläuse dazu neigen, sich schnell zu vermehren. Zu Bedenken gilt allerdings, dass die Pflanzenschutzmittel, die im Handel erhältlich sind, sich weniger zur Bekämpfung der Läuse eignen. Ausnahmen bestätigen die Regel: so kann man den Blattläusen auf Rosen beispielsweise mit einem kräftigen Wasserstrahl zu Leibe rücken und die unliebsamen Mitbewohner von den Blättern und Knospen abspülen. Dieser Vorgang sollte bei Bedarf mehrfach wiederholt werden.
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aphids-756838_500Vorbeugung bei erneutem Befall durch Blattläuse
Damit sich die Schädlinge auf Dauer verabschieden und nicht die nächste Gelegenheit ergreifen, sich wieder anzusiedeln, kann es hilfreich sein, der Erde etwas Stickstoff beizufügen. Auf eine Überdüngung des Bodens ist hier zu achten. Denn, je gehaltvoller der Pflanzensaft ist, je mehr profitieren die Schädlinge davon. Weiterhin eignen sich zur vorbeugenden Maßnahme auch Lavendel und Pflanzen, die der Gewinnung von ätherischen Ölen dienen. Diese Pflanzen können gezielt zwischen bedrohte Sorten gesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise: die Schafgarbe und der Fenchel sowie Wermut, Salbei, Melisse und Kümmel.
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Erntepflanzen bedürfen besonderem Schutz
Wenn es sich bei dem Befall durch Blattläuse von Erntepflanzen handelt, wie beispielsweise Kräuterpflanzen, Salat und Obstbäumen sowie Sträuchern, sollten chemische Insektiziden tunlichst vermieden werden. Gemüse- und Früchtepflanzen würden nach dieser "Blattlauskur" für sehr lange Zeit ungenießbar und die eingesetzten Substanzen können sich auch für den Menschen als schädlich erweisen. Beispielsweise scheinen die sogenannten Pyrethroide das menschliche Hormonsystem anzugreifen und können dafür Sorge tragen, die Fruchtbarkeit des männlichen Geschlechts zu beeinträchtigen. Ebenso können sich Asthma und Hautausschläge durch solche Gifte einstellen.
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Weitere nützliche Bekämpfer von Blattläusen
Blattläuse machen sich gerne über frische Triebe und junge Blätter her. Sie vermehren sich sehr schnell und sind geschlechtslos. Wie schnell sie sich vermehren, sieht man daran, dass jede Laus am Tag bis zu fünf Nachkömmlinge produzieren kann. Diese produzieren dann ihre Larven wieder in wenigen Wochen. Jeder Profi und Hobbygärtner will aus verständlichen Gründen den Befall so schnell aufhalten wie irgend möglich. Kaum eine Pflanze ist wirklich sicher vor diesem Insektenbefall - egal ob Oleander, Rosen oder Hibiskus, gnadenlos können die Läuse von Blüten und Blätter sowie Stängeln Besitz ergreifen. Neben dem Ohrenkneifer gibt es weitere Nützlinge, natürliche Feinde, die gegen Blattläuse, ohne Vorbehalt, eingesetzt werden können. Diese Nützlinge benötigen lediglich günstige Lebensbedingungen und schon kann ein Ausbreiten der Blattläuse meist verhindert und das Problem sogar ganz beseitigt werden. Beispielsweise eignet sich der Marienkäfer bestens gegen Blattläuse und ist ein bekannter Feind der Blattlaus. Dieser Nützling hat den Ruf, sehr gefräßig zu sein ... Ein ausgewachsener Marienkäfer kann am Tag 200 Blattläuse fressen. Die Eier von einem Marienkäfer brauchen dabei mindestens 20 Grad, damit sie sich entwickeln können. Weiterhin eignet sich die heimische Florfliege, zur Bekämpfung der Blattläuse. Eine Florfliege schafft dabei locker, am Tag 500 Blattläuse zu vertilgen. Die Hainschwebfliege fühlt sich an Pflanzen, die glatte Blätter haben, besonders wohl und es wird einer Larve nachgesagt, innerhalb ihres zweiwöchigen Daseins mindestens 800 Blattläusen den Kampf anzusagen und zu vernichten. Diese Fliegenlarven gelten als sehr robust und halten Wind und Wetter prima stand. Acht Grad reichen hier aus, um auf Vernichtungstour zu gehen.
Mit ein wenig Geduld ist das Bekämpfen von Blattläusen mit Nützlingen bei jeder befallenen Pflanze möglich.
Vielen Dank an die informelle Zuarbeit an
Gartenchef
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